Unter dem Motto EIGENART Galaktika wird dieses
Jahr das Kunst- Kulturfestival in der Nordstadt Programmgebiet
Soziale Stadt zum fünften mal stattfinden. Mit
dem überschwänglichen Motto werden kommunikativen
Begleiterscheinungen eines multikulturellen Stadtteils zur
Außergewöhnlichkeit erklärt. Durch die Konzentration
des jeweils unterschiedlichen Blickes auf alltäglicher
Situationen und den Austausch der Interpretationen können
neue Phantasien und Bedeutungszusammenhänge produziert
werden. EIGENART ist anregend für Zukunftskonstruktionen.
An diesem Tag werden seltsame Tanztheaterdarbietungen,
blechverstärkte Kleinprozessionen, Abseilaktionen, spacige
Nahrungsmittelvorführungen, psychedelische Klänge,
orientalische Folklore, Science Fiction, Hippie-Literatur,
kosmische Besucher vom Stern Bizarr, und vieles mehr geboten.
Das Event findet am Samstag den 1. September ab 16:00 Uhr
in der Reichenbergerstraße 9 statt.
Der Eintritt ist frei.
Aktionen:
16:00 Uhr
Eröffnung durch den Kulturdezernenten Dr. Kaufmann
16:15 Uhr
Stadttheater
Jugendclub Tanz: Fragmente Galaktika
Ltg.: Abdul Kunze
www.stadttheater-giessen.de
16:45 Uhr
Emmi Maier-Dilmac: Rocket to go - Kreative Kids basteln ihre Rakete zum Mitnehmen.
17:15 Uhr
Maggie Thieme: Schätzen Sie Kunst !?
Exkursion zu privaten Kunst-Sammlern in der Nordstadt
Zusammen mit dem bekannten Kunsthistoriker Markus Lepper (Neuer
Kunstverein Giessen) wird die Kulturaktivistin Maggie Thieme, Exkursionen
zu unbekannten Kunstobjekten in der Nordstadt anbieten. Dies ist
eine einmalige Gelegenheit, die von privaten Sammlern bisher unter
Verschluß gehaltenen, wertvollen Exponate zu Gesicht zu bekommen.
Nur für diesen Tag werden die Besitzer ihre Lieblingsstücke
vom Balkon herunterlassen und zur allgemeinen Begutachtung zur
Verfügung stellen. Mit Sachverstand und Delikatesse werden
wir von Experten in die Geheimnisse der bisher unentdeckten Nordstadt-Kunst
eingeführt!
Nur an diesem Tag - nutzen Sie die Gelegenheit!
Musikalisch unterstützt
von den Marching Bandits
18:45 Uhr
Emmi Maier-Dilmac: Die galaktische Kosmos-Küchen-Koch-Show.
19:15 Uhr
Alevitischer Kulturverein
Folklore-Tanz, Davul-Zurna
20:00 Uhr
Florian Michnacs liest aus "Per Anhalter durch die Galaxis" von
Douglas Adams.
20:30 Uhr
M.A.R.S.: "Cosmic Slop"
Intergalaktische Weltraummelodien mit Asteroidenbeatz
21:30 Uhr
No TV: Vision Nordstadt
21:45 Uhr
San Siro E-Lekktricz: SpacePoPP
Interventionen:
Ralf Neuber: Besuch von Stern Bizarr
Tanz-Aktionen – Schule für künstlerischen Tanz: Galactische
Kontakte
Tanz und Geräuschimprovisationen für 3 Außerirdische
und beliebig viele Erdmenschen.
Ltg.: Maxi Puhlmann
Installationen:
Sascha Biedermann, Maria Hutsylo:
Unbekannte bekannte Galaxisräume in Europa – „Vom genauen Hinsehen“
Ein Spiel mit optischen Täuschungen, mit der irreführenden Kraft der
Bilder,
mit den Vorstellungen von europäischen Regionen in unseren Köpfen und
deren
möglichen Folgen. Organisation: Tunnel e.V.
Andrea Malkmus: Visitors from outer space - V. O. S.
Fremdartige Wesen statten der Nordstadt Gießen einen Besuch
ab.
Vielleicht trifft man sie in Ecken, unter Tischen, hinter
Türen...Organisch - lebendig bis vage - schattenhaft verteilen
sich
große und kleine Figuren über das Festivalgelände
- ist ein bekanntes
Individuum dabei ?
Andrea Malkmus läßt experimentell gefundene körperhafte
Formen in
unterschiedlichen Techniken als V.O.S - Teilnehmer das Eigenart
-
Galaktika - Festival besuchen.
www.andrea-malkmus.de
Wolf D. Schreiber: September in der Nordstadt
Es passiert
was im September
www.wolfwerke.de
Dirk Zschocke: Installation "HinWeise > aufWas ?"
Orakel,
Zeichen, Hinweise auf Was, doch auf Was?
Wer gibt sie? Wieso? Warum jetzt? Und warum uns?
Wer wird sie bewahren? Wer sie zerstören?
Wirst Du sie deuten?
Eine Veranstaltung
des Trägerverbundes Gießener Nordstadt e.V in
Kooperation mit der Initiative " Es passiert was" der Freien
Gießener Kulturschaffenden; gefördert vom Kulturamt
der Universitätsstadt Gießen sowie
dem AStA der Justus Liebig Universität.
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REZENSION des Giessener Anzeigers vom 03.09.2007:
(http://www.giessener-anzeiger.de/sixcms/detail.php?id=2988508&template=d_artikel_import&_adtag
=event&_zeitungstitel=1133842&_dpa=boulevard)
Weit oberhalb des Bierzeltniveaus
Fünftes Kunst- und Kulturfestival "Eigenart" stand
unter dem Motto
"Galaktika"
GIESSEN (hsc). Vielfalt und Abwechslung waren die herausragenden
Merkmale des fünften Kunst- und Kulturfestivals "Eigenart",
das unter
dem Motto "Galaktika" am Samstag beim Nordstadtbüro
in der Reichenberger
Straße und im Viertel drumherum stattfand. Tanz, originelle
Happenings
und nicht zuletzt viel Musik begleiteten einen Nachmittag und
Abend, der
von heiterer multikultureller Stimulation und nicht zuletzt angenehmem
Wetter geprägt war.
Allseits günstige Voraussetzungen für die Arbeit der
75 Aktiven mithin,
die insgesamt über zweihundert Besucher zu würdigen
wussten. Bei aller
Verschiedenheit träten die Anwohner "über universal
geltende Äußerungen,
wie es die künstlerische Betätigung ist, miteinander
in Verbindung und
Austausch", stellte Kulturdezernent Dr. Reinhard Kaufmann
zur Begrüßung
fest, und er bekräftigte: "Die Stadt braucht solche
kulturellen
Ereignisse mit ganz konkretem Quartierbezug".
Einen exzellenten Eindruck hinterließ zum Auftakt der Jugendclub
Tanz
des Stadttheaters unter Leitung von Tarah Pfeiffer mit Auszügen
aus
Choreografien zu verschiedenen klassischen Themen mit höchst
zeitgenössischer Musik. Die geschlossen, konzentriert und
präzise
agierenden Teenager heimsten mit ihrer Mischung aus klassischen
Posen
und aktuellem Ausdruck großen Beifall ein.
Eine interessante Kunst-Exkursion hatte Maggie Thieme ersonnen:
Man
marschierte, unter der musikalischen Begleitung des trefflich
swingenden
Miniblasorchesters "Marching Bandits", zu vier Familien.
Die zeigten
jeweils einen "nie zuvor der Öffentlichkeit zugänglich
gemachten"
(dieser Teil stimmte) "Kunstschatz" (diesen Teil musste
man mit einem
Schuss Ironie sehen).
Markus Lepper, Vorsitzender des Neuen Gießener Kunstvereins,
machte mit
launiger Professionalität jeweils eine Werkeinführung
daraus. Ob
gebrauchte Dachs-Handpuppe (Der Eigner: "Siebzehn Jahre
in der
Familie"), echt im Orient gekaufte Wolltasche oder Picasso-Zeichnung
plus Friedensfahne - der Umzug wurde immer größer,
und die
Aufmerksamkeit der Nachbarn ebenfalls.
Kleine Happenings wie Andrea Malkmus´ drei grüne Männchen
in tragbaren
Stanniolhäuschen oder der aus den Talkshows bekannte, stets
schrill
gekleidete Anwohner Ralf Neuber, lieferten schön merkwürdige
Intermezzi . Überdies traten auch einige Musiker auf, der
Alevitische Kulturverein
steuerte mit seinem Mädchentanzensemble einen Schuss echtes
Orientgefühl
bei, Florian Michnacs las Douglas Adams, und natürlich konnte
man
preiswert imbissen. Schließlich klangen menschliche und
kosmische
Energie aus bei Wolf Schreibers videounterstütztem, tanzbarem "San
Siro
E-Lekktricz: Spacepop". Insgesamt ein apartes, sympathisches
Fest weit
oberhalb des Bierzeltniveaus.
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